Für Cuxhaven nicht anstrebenswert...
Baustelle Holzkraftwerk
Über 70 Teilnehmende – so viele Menschen nahmen an der Video-Konferenz zum Holzkraftwerk am 04. Mai in Cuxhaven in Cuxhaven teil.–
Einige Aussagen:
Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik in der Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen: „Auf Bundesebene und in Cuxhaven sollten echte Alternativen auf Basis von Erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz Vorrang haben, anstatt auf die Schnelle große Mengen Holz zu verfeuern. Kohlekraftwerke z.B. einfach mit Holz zu füttern ist definitiv der falsche Weg, denn wir brauchen die Wälder weltweit als CO2-Speicher. Gerade für die Wärmeversorgung gibt es mit einem klugen Mix aus Gebäudesanierung, Solarthermie, Wärmepumpen und Abwärmenutzung gute Möglichkeiten, umweltschädliche fossile Kraftwerke sowie Öl- und Gasheizungen zu ersetzen.“
Tobias Söhl, parents for future führt an, dass die Herkunft des Holzes fraglich ist; auch bei als nachhaltig zertifiziertem Holz bleibt häufig nichts als Kahlschlag. Außerdem kritisert es, dass sich NPorts als „Green Harbour“ darstellt, aber das Grundstück
Elke Roskosch-Buntemeyer von den Grünen in Cuxhaven: "Wir sind hier kein Waldland, hier ist Wind und Watt." Cuxhaven ist ein Windstandort und sollte sich so weiter profilieren. Ein Biomasse-Kraftwerk ist hier nicht nötig, die Stromleitungen in den Süden sind mit Windstrom ausgelastet. - Das Kraftwerk hier will zum großen Teil Strom, nicht Wärme absetzen. Kleinere , mit regionalem "Input" zu bestückende Biomassekraftwerke (z. B. mit Astschnitt aus Straßenbegleitgrün) können Sinn machen - Kraftwerke mit Frischholz gar nicht - wegen des Waldes nicht, wegen anderer hochwertiger Verwendungsmöglichkeiten nicht. Genau das soll aber hier geschehen - das ist nicht nachhaltig. Nach wie vor: Wo soll das Holz herkommen? Hier werden wir dranbleiben und immer wieder darauf drängen, Informationen zu erhalten. Ganz tönern ist die Finanzierung. Es kann nicht sein, dass nur wegen der EEG- Subventionierung etwas gebaut wird.
Vorschlag aus dem Publikum und der Diskussion: Die Novelle zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) muss mit klareren Ökokriterien speziell Holz-Biomasse haben; außerdem muss bedacht werden, ob man wirklich noch bei Holzverbrennung von Klimaneutralität sprechen kann - das geht eigentlich nicht. Ein Zitat zur Holzklimaneutralität: "Wir parken bei Holzverbrennung die Treibhausgase normalerweise in der Erdatmosphäre für die 50-100 Jahre. Das Problem: Der Parkplatz ist schon voll! "
Stefan Wenzel, Bundestagskandidat der Grünen in Cuxhaven hält Holzverbrennung zur Stromerzeugung im Norden für keine sinnvolle Option. Auch eine öffentliche finanzielle Förderung sieht er kritisch. Für Strom sei Windkraft die erste Option. Die Wärmeversorgung sollte sich im Norden vorrangig auf eine Kombination aus Windstrom, Erdwärme und effizienten Wärmepumpen stützen. Wenzel fürchtet, dass die Nachfrage nach Holz das Angebot künftig deutlich übersteige und damit die Gefahr besteht, dass intakte Wälder in Ländern mit wenig Kaufkraft verstärkt abgeholzt werden. Er sieht zudem die Gefahr, dass die jetzige Planung zu einem Stranded Asset (Verlorene Investition) wird, wenn die Förderung schrumpft und die Holzpreise steigen.
Frank Berghorn von der Betreib*innengesellschaft machte klar, dass ein Überdenken und Stoppen des Projektes nicht infrage käme. Aus der wirtschaftlichen und Vertragssituation lasse sich dieses Projekt nicht stoppen.
Zum Hintergrund:
Das Holzkraftwerk ist im Bau, die Genehmigung ging ohne Öffentlichkeitsbeteiligung über die Bühne und die Stadtratsfraktion äußerte selbstkritisch, dass das Vorhaben nicht in die Gremien gezogen wurde. (siehe unsere Stellungnahme vom 19. März u. a. auf dieser Internetseite)
Das Bauschild - Aber:mehr Strom als Wärme...
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Baustelle in Duhnen
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