Für Cuxhaven nicht anstrebenswert...
Baustelle Holzkraftwerk
Die Bauarbeiten für das Holzkraftwerk in Cuxhaven schreiten voran, doch es mehren sich die Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Projekts. Künftig sollen in der Nähe des Hafens zur vorrangig Strom- und Wärmeerzeugung Holzmengen in der Größenordnung von 80.000 bis 100.000 Tonnen verbrannt werden. Vorrangig soll Strom erzeugt werden, nur zu einem kleinen Teil Wärme. Auch wenn Holz als Energieträger in bestimmten Fällen einen sinnvollen Beitrag zur Energiewende leisten kann, wirft dessen Verwertung im industriellen Stil einige Fragen auf. Das in kurzer Zeit durch die Verbrennung von Holz frei werdende CO2 benötigt zum Beispiel ungleich länger, um wieder in nachwachsendem Holz gebunden zu werden.
Auf Anregung von Parents for Future, des BUND Cuxhaven sowie der Grünen vor Ort ziehen die grünen Abgeordneten Imke Byl, Eva Viehoff und Stefan Wenzel die örtlichen Planungen nun mit einer Anfrage in den Landtag. Sie wollen von der rot-schwarzen Landesregierung unter anderem wissen, wie die Regierung das Projekt, das auf dem Gelände der landeseigenen NPorts GmbH realisiert wird, aus klimapolitischer Sicht beurteilt und mit welchen Treibhausgasemissionen während des laufenden Betriebs zu rechnen ist. Die Initiator*innen der Anfrage kritisieren das Projekt auch deshalb, weil der Rohstoff über weite Strecken zum Verbrennungsort transportiert werden muss, und bemängeln die aus ihrer Sicht unzureichende Prüfung von Alternativen.
Die klimaschutz- und energiepolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, Imke Byl, beobachtet mit Sorge, dass in den letzten Jahren vermehrt auf die Holzverbrennung im industriellen Maßstab als Alternative zu fossilen Kohle- und Gaskraftwerken gesetzt wird: "Der Bau einer reinen Holzverbrennungsanlage in solch einer Dimension ist ein klimapolitischer Irrweg. Wir müssen in den kommenden zehn Jahren unseren CO2-Ausstoß massiv und zügig begrenzen. Das erreichen wir allerdings nicht durch die massenhafte Verbrennung von Holz, sondern durch den Ausbau von Wind- und Solarenergie, der Nutzung v.a. von Wärmepumpen im Gebäudesektor und der Hebung von Energieeinsparpotentialen."
„Der Landkreis Cuxhaven ist ein exzellenter Standort für Windenergie. Das macht das Holzkraftwerk erst recht unverständlich“, ergänz die Loxstedter Landtagsabgeordnete und Kreistagsabgeordnete Eva Viehoff.
Offen bleibt auch die Frage zur Herkunft des Brennstoffs und wie der Einkauf zertifizierten und nachhaltig produzierten Holzes gewährleistet werden soll. Zudem wird kritisiert, dass der Großteil der Kraftwerksleistung zur Stromproduktion verwendet werden soll und nur ein Bruchteil der Wärmeversorgung dient: "Anstatt zur Stromerzeugung auf die hier vor Ort zuhauf verfügbare Windenergie zu setzen, werden Millionen Tonnen Holz von weit her per Schiff nach Cuxhaven transportiert. Von Klimaneutralität ist Cuxhaven mit diesem Projekt also weit entfernt", kritisieren Tobias Söhl von den Parents for Future und Elke Roskosch-Buntemeyer von den Cuxhavener Grünen.
Cuxhaven ist nicht der einzige Standort an der Küste, an dem Holz künftig zur Energieversorgung genutzt werden soll. In Wilhelmshaven soll das 2015 in Betrieb gegangene Kohlekraftwerk von Onyx auf Holzverbrennung umgerüstet werden.
Mit der Antwort der Landesregierung ist Mitte August zu rechnen.
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